Entwicklungsbegleitung

Reflexintegration

Frühkindliche Reflexe entwickeln, reifen und integrieren sich optimalerweise in einer von der Natur vorgegebenen Chronologie. Sie untermauern vielfältige Entwicklungen (Motorik & Sensorik) und bilden das Fundament für die Herausbildung höherer Funktionen, wie unsere Lernfähigkeit, unser Verhalten und unser Wohlbefinden.

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Wird ein frühkindlicher Reflex nicht in dem ihm von der Natur zustehenden Zeitrahmen integriert, entsteht eine Unreife in der kindlichen Entwicklung. Diese äußert sich in unbewussten motorischen Bewegungen, die willentlich kontrolliert werden müssen, einen hohen Energieverbrauch haben und somit viel Energie binden. Die Folge sind Kompensationsleistungen, die zu eingeschränkter Lernfähigkeit, Verhaltensauffälligkeiten, Ängstlichkeit, schneller Ermüdung, reduzierter Konzentrationsfähigkeit u.v.m. führen können.

Das Ziel meiner Entwicklungsbegleitung ist die optimale Entwicklung der basalen Wahrnehmungssysteme und damit verbunden die Reduzierung von Kompensationsleistungen, so daß Potentialentfaltung möglich wird.

Reflex-Beschreibungen

Aus: „Kraftvoll ! - Reflexe prägen das Leben“ von Bärbel Hölscher

FURCHT-LÄHMUNGS-Reflex (FLR)
Auslöser: Beim Furcht-Lähmungs-Reflex (FLR) werden die Extremitäten überstreckt und das Baby erstarrt in der Bewegung. Der FLR wird visuell, auditiv, taktil, olfaktorisch und gustatorisch ausgelöst.
Erläuterungen: Der FLR entwickelt sich intrauterin und ist die Grundlage für alle anderen nachfolgenden Reflexe. Er ist eine Schreck- oder Angstreaktion und bleibt ein Leben lang bestehen.
Bei nicht voll integriertem Reflex können z. B. folgende Auffälligkeiten auftreten: ● Erstarrung bei Schrecksituationen ● Hypersensibilität gegenüber Licht, Geräuschen, Menschenmengen, Kritik - Unfähigkeit auf bedrohliche Situationen zu reagieren ● Konfliktvermeidung ● Trennungsängste ● Schulängste ● Emotionale Starre ● Gefühle können nicht gezeigt oder geäußert werden ● Absacken des Blutdrucks ● Erblassen ● Schnelle Verringerung der Körpertemperatur ● Schlaffer Muskeltonus
MORO-Reflex
Auslöser: Der Moro-Reflex wird ausgelöst bei einem plötzlichen Wechsel der Kopfpositionen zum Körper oder einer plötzlichen Lageveränderung über die vertikale Mittellinie hinaus.
Erläuterungen: Er lässt das Baby direkt nach der Geburt einatmen und den Körper sich strecken und bereitet das Baby vor, den Kopf in vertikaler und horizontaler Lage zu halten. Das Gleichgewichtssystem kommt aus der Balance, wenn es zu einer plötzlichen Lageveränderung über die Mittellinie hinaus kommt. Das Reflexmuster stellt eine Angstreaktion dar. Bei Aktivierung des Reflexes wird vermehrt Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet, wodurch die Immunabwehr gesenkt wird.
Bei nicht voll integriertem Reflex können z. B. folgende Auffälligkeiten auftreten: ● Angstgefühle ● Veränderungen verunsichern ● Übersensibilität/Dünnhäutigkeit ● Überreizung/Hyperaktivität ● verminderte Lernfähigkeit ● Lichtempfindlichkeit / Auditive Hypersensibilität - Langsames Abschreiben von der Tafel ● schnelle Ermüdung beim Lesen ● verminderte Konzentrationsfähigkeit ● niedriges Selbstwertgefühl ● Erhöhter Muskeltonus ● Allergien
ATNR (Asymmetrisch Tonischer Nackenreflex)
Auslöser: Der Reflex wird durch Kopfdrehung zur Seite aktiviert. Dadurch werden die Gliedmaßen auf derselben Seite, zu der der Kopf gedreht ist, gestreckt. Die Gliedmaßen der andern Seite werden gebeugt.
Erläuterungen: Der Reflex unterstützt die einseitigen homelateralen Bewegungen und die Entwicklung mehrerer kognitiver Systeme, wie z.B. die auditive und visuelle Wahrnehmung, die Raumorientierung und das Wahrnehmungsgedächtnis. Er ist besonders verantwortlich für die linke Gehirnhälfte und für das Sprech- und Sprachzentrum.
Bei nicht voll integriertem Reflex können z. B. folgende Auffälligkeiten auftreten: ● Auditive und visuelle Wahrnehmung & Verarbeitung sind beeinträchtigt ● Raumorientierung ist eingeschränkt ● Gedächtnis- und Merkfähigkeitsdefizite sind beobachtbar ● Die Fähigkeit, die vertikale Mittellinie zu kreuzen, ist erschwert ● Gleichgewichtsprobleme können auftreten ● Schwierigkeiten in der Rechtschreibung, Grammatik und beim Rechnen ● Schwierigkeiten bei der schriftlichen Formulierung eigener Gedanken ● Beim Lesen wird der Kopf mitbewegt, Buchstaben und Wörter werden ausgelassen ● Die Eigendynamik des Körpers verursacht hohen emotionalen Stress ● niedrige Frustrationstoleranz
STNR (Symmetrisch tonischer Nackenreflex)
Auslöser: Der STNR wird in zwei Positionen aktiviert, nämlich in der Beugung und in der Streckung. Beim gebeugten Kopf werden die Arme auch gebeugt und die Beine gestreckt. Beim gestreckten Kopf sind die Arme gestreckt und die Beine gebeugt. Die Kopfbewegung löst das Reflexmuster aus.
Erläuterungen: Der STNR schafft den Übergang von der statischen Lage zum Krabbeln mit Überkreuzbewegungen. Über das Krabbeln arbeiten beide Gehirnhälften synchron zusammen. Die Raumwahrnehmung, das dreidimensionale Sehen und Hören, die Fernsicht sowie die Zeitwahrnehmung werden angelegt.
Bei nicht voll integriertem Reflex können z. B. folgende Auffälligkeiten auftreten: ● Krabbelphase ausgelassen ● Sitzen in W-Sitzhaltung auf dem Boden ● Defizitäre Auge-Hand-Koordination ● Lese-/Rechtschreibschwierigkeiten ● Auf beiden Beinen sitzend oder Füße um die Stuhlbeine geschlungen - Kopf sinkt immer näher an den Tisch z. B. beim Schreiben, Lesen .... - Probleme beim Abschreiben von der Tafel - Zeilenverlust beim Lesen